Willkommen in meinen Bilderwelten

Wenn Ihr ein Bild anklickt,

könnt Ihr jeweils alle aus dem Eintrag in groß sehen

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Ich habe die Bilder schlicht und groß eingesetzt,

damit auch die Menschen mit weniger Sehfähigkeit

ohne große Mühe die Bilder anschauen können.

Es gibt so viele, die nicht mehr die Natur

draußen erleben können.

Ich möchte sie ein wenig teilhaben lassen.

#Holocaust #Gedenktag



Heute ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Bahnsteig des Leids

Eine kleine Puppe
verschmutzt und zerfetzt
am Bahnsteig der Züge des Leids


Ein brauner Koffer
mit Namensschild dran
am Bahnsteig der Züge des Leids

Ein grauer Hut
zertreten, verdreckt
am Bahnsteig der Züge des Leids

Ein ängstlicher Mensch
gestoßen, geschlagen
am Bahnsteig der Züge des Leids

Die grauen Schornsteine
sind Wegweiser hier
am Bahnsteig der Züge des Leids

Die Puppe
der Koffer
der Hut
und der Mensch
verwehten im Winde der Zeit

Doch die Schornsteine bleiben
in steter Erinnerung
auch der Bahnsteig der Züge des Leids


floravonbistram 1998

Foto: Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0


#Winter1978/79 #Eingeschneit und #festgefroren: Als der Norden im Schnee versank


Eingeschneit und festgefroren: Als der Norden im Schnee versank



Ihr Lieben, wisst Ihr noch, was Ihr vor 40 Jahren zu dieser Zeit gemacht habt?
Ich weiß es noch ganz genau, wie es mir zu der Zeit ging, denn 78/79 war der schlimmste Winter seit Jahrzehnten.

Wir lebten damals in Osterwald, einem winzigen Bergdorf am Rande des Deisters. Ich war schwanger, meine Tochter 5 Jahre alt, meine Oma 85, bettlägrig, Pflegefall, mein Partner täglich im Außendienst (Büromaschinen) unterwegs.
Nach heftigen Schneefällen hatte zu Weihnachten getaut, doch fing es dann erneut an zu schneien. Im Grunde beunruhigte mich der Schnee nicht, denn ich hatte noch mehr als 3 Monate Zeit.
Oft dachte ich in der Zeit an die Flüchtlinge 1945, die mit Sack und Pack, jung und alt, egal ob schwanger, behindert, krank durch Schnee und Eis mussten und dort viele ihr Leben lassen mussten. Hunger war ihr Begleiter, der sie auch dahinraffte.
Was sollte ich also jammern? Ich hatte es warm, frische Luft bekam ich reichlich auf unserer überdachten Terrasse, denn an Spaziergänge war nicht mehr zu denken. Die Wege alle steil und rutschig und Auto fahren wollte ich auch nicht, weil die Straßen ungenügend geräumt waren.
Der Spielkreis hatte Weihnachtsferien. Vorräte hatten wir genug und mein Partner fuhr am 29.12. 78 noch mal nach Hannover in sein Büro bei Olivetti, weil ein Kunde noch vor Jahresende einen Tonertausch angefordert hatte und die Techniker alle schon im Jahreswendeurlaub waren.

Was in und um Hannover passierte, erfuhr ich später.
Unter der Schneeschicht hatte sich Eis gebildet und er war nach einem Kundenbesuch unterwegs durch Dörfer Richtung Isernhagen. Es war früh dunkel geworden und schneite und schneite. Die Autokarawane schob sich im Schritttempo durch den Schnee und da passierte es. Unaufhaltsam rutschte sein Auto, trotz Allrad, auf etwas abschüssiger Strecke in den Graben (nicht nur seins landete dort). Nichts ging mehr.


Ich wartete bereits zu Hause mit dem Abendessen, er kam nicht. Keine Nachricht. Ich wollte im Büro anrufen, keinen Mucks gab das Telefon von sich. Der Schnee hatte auch an den Telefonkabeln Schaden angerichtet.
Mit meiner Nachbarin aus dem Obergeschoss holte ich meine Oma in unser Wohnzimmer, denn ihre 2 Zimmer mit Bad hatten einen separaten Eingang, den ich über meine Terrasse gehend erreichen konnte. Schneeverwehungen verwehrten mir aber auch da schon den Zugang, sodass wir erst mal wieder schaufeln mussten. Aber dann war alles gut. Sie war glücklich, bei uns zu sein, wir spielten Mensch-ärger-dich-nicht.



Die Bilder, die im Fernsehen zu sehen waren, stimmten nicht gerade fröhlich. Besonders schlimm war es wohl in Schleswig Holstein. Abwechselnd liefen Fernseher oder Radio, um keine Nachrichten zu verpassen. Was da zu hören und zu sehen war, machte ganz schön unruhig.
Immer wieder lauschte ich, doch nichts…kein Auto war zu hören, kein Schneeschieber gab einen Ton von sich.
Im Kinderzimmer hatte ich mehrere Betten, da mein Partner 2 Söhne aus 1. Ehe hatte. Die waren aber wegen des Wetters nicht, wie vorgesehen, am 2. Weihnachtstag mit Oma und Opa (meinen Schwiegereltern) gekommen. So konnte meine Oma prima bei meiner Tochter schlafen. Ich blieb wach.
Gegen Morgen fielen mir dann die Augen zu, doch immer wieder schreckte ich hoch. Nichts.
Nun kam im Laufe des Tages doch ein wenig die Sorge auf, dass etwas passiert sein könne. Auch, dass vielleicht das Baby zu früh kommen könne. Na gut, meine Nachbarin war eine sehr praktische Frau von Mitte vierzig und hatte drei Kinder. Sie hatte mir ohnehin Hilfe angeboten. So war ich dann ganz ruhig, denn meine Tochter wurde pünktlich geboren, warum sollte es bei dem 2. Kind anders sein.
Der Tag verging, kein Auto bewegte sich weit und breit. Doch gegen Spätnachmittag erschien dann der Vermisste und berichtete von den Zuständen, die überall herrschten.
Er hatte sich nach seinem Abrutschen zu Fuß auf den Weg zum nächsten Dorf gemacht, wo er dann einfach am ersten Gehöft klingelte, superfreundlich aufgenommen und bewirtet wurde. Nachtlager bekam er, Telefon ging auch dort nicht, so konnte er sich nirgends melden. Es war noch die gute alte handyfreie Zeit. Ob es damit gegangen wäre, ist dann auch noch eine Frage, die ich mir heute stelle.

Am nächsten Morgen nach einem guten, ausgiebigen Landfrühstück nahm der Bauer seinen Trecker, zog das Auto, das durch das weiche Schneebett keinerlei Schaden zeigte, nach dem Freischaufeln aus dem Graben, doch das Vorankommen auf den Straßen war dann wie eine Weltreise.




Hier war gesperrt, dort Autoschlangen oder Autos, die feststeckten. Doch schrittweise ging es immer mal wieder weiter und nun war alles gut.


Die Jahreswende war schnee- und eisreich und es dauerte, bis sich alles soweit wieder normalisierte, dass man die Straßen wieder einigermaßen benutzen konnte.

Meine Tochter wurde täglich von der Oma des Nachbarkindes mit zum Spielkreis genommen, da ich durch den Schnee nicht mehr bergauf kam…keuch und nach einem Sturz wollte ich es auch nicht mehr wagen.
Ich hatte mich inzwischen mit allen möglichen Erste-Hilfe-Sachen eingedeckt, Krankenhaustasche war gepackt…man konnte ja nie wissen…

Am 13. Februar 1979 – die Verwehungen der Ereignisse sechs Wochen zuvor waren noch nicht abgetaut – kam es erneut zu starken Schneefällen und Schneeverwehungen mit ähnlich gravierenden Auswirkungen.
Am 15. Februar fuhr mein Partner ins Ruhrgebiet, sein jüngerer Sohn lag im Krankenhaus. Ich hatte keine Bedenken, dass er einige Tage bei seinen Eltern blieb, um bei seinem Kind zu sein, das zwei schwere Operationen hatte, mir ging es gut. Mein Bruder lebte mit Familie 4 km entfernt und wollte sich kümmern, wenn nötig. Aber auch die Nachbarn waren für uns da.



Schon am nächsten Tag bekam ich heftigste Nierenkoliken (wie ich meinte, denn ich hatte schon mal Nierensteine gehabt). Ich kochte mir Tee und ging immer auf und ab. Die Wohnung hatte 120 qm, da konnte man gut in Bewegung sein. Meine Nachbarin kochte für Oma und Töchterlein mit, weil es mir von Tag zu Tag schlechter ging und drängte mich, zum Arzt zu gehen, sie würde sich zu Hause um alles kümmern.
Am 20.2. fuhr mich dann mein Bruder zum Frauenarzt nach Hildesheim, der mir dann erklärte, ich hätte wohl Wehen. Der Wehenschreiber bestätigte das. Bei meiner Tochter hatte ich wenig Wehen und nur durch den Bauch, also war dies etwas ganz Neues.
Also ab in die Klinik, wo dann mein Sohn am 22.2.79 zur Welt kam…zu früh, aber er wurde sofort dementsprechend versorgt...

Ja, das war so und sicher erinnert Ihr Euch nun an ähnliche Erlebnisse.